Die Geschichte der Tonaufzeichnung auf Draht oder Band wollen wir hier nur kurz behandeln. Viele Informationen zum Thema findet man unter anderem bei Wikipedia.de.
Am 18. Juli 1877 erfindet Thomas Alva Edison den Phonographen und hört als erster Mensch eine Aufnahme seiner eigenen Stimme – das erste aufgenommene Wort war „Hello“. 1878 erhält er für den Phonographen das Patent, am 5. April 1878 tritt er der Theosophischen Gesellschaft bei.
Nur soviel: die Aufzeichnung auf Draht gab es schon seit Ende des 19. Jahrhunderts: 1889 stellte Valdemar Poulsen sein „Telegraphon“ vor. 1900 bekam er dafür den großen Preis der Pariser Weltausstellung.
Die Aufnahmen damit waren aber verrauscht, wenig tontreu, die Dynamik war unbefriedigend, und sie waren sehr leise: Die Verstärkerröhre war noch nicht erfunden. Das änderte sich 1911 ein wenig, als im AEG-Konzern durch Otto von Bronck der Verstärker entwickelt wurde.
Aber immer noch unbefriedigend war das hohe Gewicht des Stahldrahtes, die magnetischen Eigenschaften ließen keine befriedigende Tontreue und Dynamik zu.
Wenn der Draht riss, spulte er sich durch seine Elastizität von der Rolle. Die Enden mussten nach einem Riss verschweißt werden, was bei der Wiedergabe als lautes Knacken zu hören war.
Der Erfinder und Ingenieur Waldemar Poulsen
In der Doku-Reihe „Vom magnetischen Draht zum magnetischen Band“ hat der NDR 1987 den dänischen Erfinder und Ingenieur Waldemar Poulsen vorgestellt.
Vom Zigarettenmundstück zum Tonband
Mitte der 1920er Jahre machte Fritz Pfleumer eine Erfindung, die zunächst gar nichts mit der Aufzeichnung von Schall oder dem Stahlband-Magnettonverfahren zu tun hatte: Er erfand ein neuartiges „Gold-Mundstück“ für Zigaretten. Bis dahin waren die Mundstücke teurer Zigaretten mit Blattgold belegt, die Mundstücke billiger Zigaretten wurden mit Bronzestaub beschichtet. Im Gegensatz zu Blattgold färbte aber das Bronzepulver ab: Man konnte an den Fingern und Lippen eines Rauchers sehen, ob jemand teure oder billige Zigaretten rauchte.
Pfleumer erfand ein Verfahren, das Bronzepulver in Kunststoff einzubetten und dann auf das Zigarettenpapier aufzubringen. Das wirkte wie Gold, die Mundstücke färbten nicht mehr ab, billige und teure Zigaretten waren äußerlich nicht mehr zu unterscheiden, und die Raucher auch nicht (jedenfalls nicht anhand verfärbter Finger).
Fritz Pfleumer suchte in der Folge nach anderen Anwendungen für sein Patent. Wie er den Bezug zu den Stahlbandgeräten fand, die damals bereits eine gewisse Verbreitung gefunden hatten, ist unbekannt. In einem Straßencafé in Paris sei ihm der Gedanke gekommen, anstelle von Stahlbändern ein dünnes, nach seiner Methode mit Stahlpartikeln beschichtetes Papierband als Tonträger zu verwenden. Das war billig, leicht, versprach eine lange Spieldauer und man konnte das Band nach Rissen wieder zusammenkleben.